Rätsel um Graf-Grab gelöst
Emder Zeitung vom Freitag, 6. April 2018, Seite 3 Volksheld Adolf von Nassau
ruht in der Großen Kirche
Emden. Die Experten sind sich sicher: Das Grab des niederländischen Volkshelden Adolf von Nassau (1540-1568) befindet
sich in der Großen Kirche, also in der heutigen Johannes a Lasco Bibliothek.
Zwischenzeitlich aufgekommene Zweifel, wonach der alte Recke - er ist ein Bruder des berühmten holländischen Fürsten
Wilhelm von Oranien - seine Ruhestätte in Oldenburg gefunden haben könnte, haben sich nicht bestätigt. Das hat eine
Analyse von Knochen aus einer Oldenburger Gruft ergeben, wie Stadtarchivar Rolf Uphoff in einem Schreiben an die Emder
FDP-Fraktion mitteilte. „Es bleibt bei dem Befund, dass Adolf von Nassau in der Großen Kirche zu Emden seine letzte Ruhe
fand”, heißt es in dem an Fraktionschef Erich Bolinius gerichteten Schreiben.
Nun, wo Gewissheit herrscht, hofft die FDP, dass in der a Lasco Bibliothek endlich eine Gedenktafel für den berühmten Grafen montiert wird. Sie soll an den Feldherrn erinnern, der am 23. Mai 1568 in der Schlacht von Heiligerlee (heute Provinz Groningen) starb. Für die Tafel hat der Rat bereits 1000 Euro bewilligt, der Plan wurde aber wegen der Zweifel über den Bestattungsort zurückgestellt. Denn der niederländische Historiker Lammert Doedens hatte vor zwei Jahren den Verdacht geäußert, Nassaus Gebeine könnten in der Fürstengruft der Oldenburger Schlosskirche ruhen. Diese Vermutung ergab sich aus den Beziehungen der Familie von Nassau zum oldenburgischen Grafenhaus. red/mkl